Zweites Kind: Finanzielle Überlegungen und perfekter Altersunterschied

Auf die Gefahr hin, zu verallgemeinern: Wenn eine Familie ein Baby bekommen hat, steht früher oder später die Frage nach dem zweiten Kind im Raum. Die Überlegungen dazu sind unterschiedlich: Wird das Geld reichen? Wie sieht es mit dem Job der Frau aus? Oder kümmert sie sich fortan nur noch um die Kinder und gibt ihren Beruf auf?

Oft genug dauert es, bis die beiden Partner auf einen Nenner kommen. Ist das geschafft, kommt dann die Frage nach dem perfekten Zeitpunkt. Auch hier wieder die Frage nach den Finanzen – das Elterngeld wird basierend auf dem Gehalt der Frau der vorangegangenen 12 Monate berechnet. AUSGENOMMEN von Elternzeit (maximal der 12 Monate, die dem Bezugszeitraum des Elterngeldes entsprechen. Auch wenn das Elterngeld über 2 Jahre jeweils zu 50 % ausbezahlt wird, wird nur ein Bezugszeitraum von einem Jahr angesetzt) und Mutterschutz für das erste Kind. Eine Nachfrage beim Amt schadet ja nicht und siehe da – ich bekam die inoffizielle Auskunft, dass es rein finanziell gesehen am besten ist, wenn frau möglichst bald nach der Entbindung wieder schwanger wird, zumindest die Frauen, die nach der Elternzeit nicht wieder Vollzeit arbeiten möchten. Auf diese Weise fließt noch möglichst viel von der Zeit mit ein, in der frau noch Vollzeit tätig war. Dazu kommt noch ein monatlicher Geschwisterbonus, der bis zum 3. Geburtstag des ersten Kindes ausbezahlt wird.

Neben dieser finanziellen Seite kommt natürlich auch die emotionale Seite zum Tragen. Hier steht vor allem das Wohl des ersten Kindes im Vordergrund. Schließlich möchte man nicht, dass sich das erste Kind überflüssig fühlt oder eifersüchtig auf das kleine Geschwisterchen ist. In der Literatur findet man dazu unterschiedliche Meinungen und Ansichten: Bei einem Altersunterschied von ca. 3 Jahren kann es sein, dass das ältere Kind eifersüchtig wird und versucht, seinen Platz in der Familie zu verteidigen. Es ist aber auch möglich, dass es sich als Beschützer sieht und sich rührend um das Kleine kümmert. Bei Altersunterschieden von etwa 2 Jahren oder weniger wachsen die Kleinen (besonders gleichgeschlechtliche Kinder) wie Zwillinge auf, haben vielleicht ähnliche Interessen und Bedürfnisse, sind nicht allein. Das Größere kann sich schnell nicht mehr an die Zeit ohne Geschwisterkind erinnern. Allerdings müssen die Eltern spätestens in der Pubertät darauf achten, dem älteren Kind etwas mehr zu erlauben, um Konflikten vorzubeugen.

Mein Fazit ist Folgendes: Altersunterschied hin oder her, jedes Kind ist anders und reagiert anders auf ein Geschwisterchen, ob nun im Alter von 1 oder im Alter von 10.  ;)

Angepeilt hatten wir einen Altersunterschied von etwa 2 Jahren – nun sind die beiden 1 Jahr und 8 Monate auseinander. Das liegt wohl auch daran, dass ich selbst Einzelkind bin und meiner Tochter wünsche, dass sie auch zu Hause eine(n) Freund(in) hat, mir der oder dem sie sich hoffentlich gut versteht. 

Unverständlich für mich viele Reaktionen auf meine Schwangerschaft, über die ich mich teilweise richtig geärgert habe. Etwa 90 % aller Leute haben nämlich tatsächlich gefragt, ob die Schwangerschaft geplant war. Angefangen von der Ärztin bis hin zu guten Freunden. Dabei finde ich den Altersunterschied der beiden gar nicht ungewöhnlich gering. Die Entscheidung bleibt doch jedem selbst überlassen – ich urteile ja auch nicht über Familien, in denen zwischen ältestem und jüngstem Kind 15 Jahre liegen.

 

(Speziell die finanziellen Angaben in diesem Artikel beruhen auf eigener Recherche und Auskünften, die ich selbst erhalten habe. Sie erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, ich übernehme jedoch keine Haftung für deren Richtigkeit. Stand: Juni 2012)

One Reply to “Zweites Kind: Finanzielle Überlegungen und perfekter Altersunterschied”

  1. Da muß ich dir Recht geben, dann man kann das wirklich nicht sagen welcher Altersunterschiede der Optimale bei Geschwistern ist. Meine beiden Söhne sind 4 Jahre auseinander und haben immer toll miteinander gespielt und sich auch gut verstanden ,). glg Gabi

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