So kommen die Ravioli in die Dose

Willkommen bei der heutigen Ausgabe der Sendung mit der Maus DieTesterin. Heute: Mein Werksbesuch bei Maggi in Singen

Maggi Werk Singen

Letzte Woche wurden vier andere Blogger und ich zur Werksbesichtigung des Maggiwerks in Singen am Bodensee eingeladen. Ich beginne in meinem heutigen Bericht gleich mal beim Höhepunkt der Einladung: der Besichtigung der Herstellung von Ravioli. Hier müssen natürlich die verschiedensten Hygiene-Vorschriften eingehalten werden. Es ist unglaublich, wie viele Kontrollen ein Nahrungsmittel durchläuft, bevor es in einem Nestlé Produkt landet.

Wer die Vorstellung hat, dass die einzelnen Zutaten bei Maggi landen und dort verarbeitet werden, den muss ich leider enttäuschen. Die Zutaten wie frisches Gemüse werden in anderen Werken vor-verarbeitet und landen dann in getrocknetem Zustand im Werk – so z. B.  Tomatenflakes oder trockenes oder flüssiges Tomatenmark. Stellt euch die Mengen vor, denn pro Minute laufen 170 Dosen Ravioli vom Band!

Wir bereiten uns also für die Besichtigung des Allerheiligsten vor. Jeglicher Schmuck muss abgelegt werden und auch Fotoapparate müssen draußen bleiben, denn diese könnten herunterfallen und Glassplitter im Essen landen. Dazu Sicherheitsschuhe, Kittel, Hörschutz, Weste… Seht selbst. Mit auf dem Foto übrigens Tina (tinamariaprodukttesterblog.de) und Silvia (filines-testblog.com). Liebe Grüße!

Besuch Maggi Werk SingenMaggi Schilder

Im Gänsemarsch mit den übrigen Bloggern und ein paar Journalisten ging es ins Werk. Riesige bereits platt gewalzte Teigfladen hängen von großen Maschinen herab. Am unteren Ende werden automatisch mehrere Ravioli ausgestochen. Praktisch wie in der Weihnachtsbäckerei, nur “etwas” schneller. Gleichzeitig wird von einem Trichter an der Seite im selben Arbeitsgang die Füllung in die Ravioli gedrückt, so dass diese bereits fertig gefüllt auf das Förderband fallen.

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Von dort gelangen sie in einen ersten Ofen, in dem sie vorgegart werden. An der nächsten Station werden sie innerhalb von etwa 10 bis 15 Minuten wieder hinunter gekühlt, so dass sie schon in die Dose abgefüllt werden können.

Parallel muss natürlich auch die Tomatensoße vorbereitet werden. Hier dürfen wir nur einen Blick in die beiden riesengroßen Kessel werfen, in denen die Soße kocht. Aus Hygienegründen dürfen wir die Metzgerei nicht besichtigen, in der das Fleisch zu Hackfleisch verarbeitet wird. Bei unserem Besuch waren gerade die Ravioli mit Hackfleischeinlage an der Reihe. Nach 24 bis 48 Stunden werden nämlich alle Maschinen gereinigt, und dann wird eine andere Ravioli-Sorte produziert.

Dann ist es auch schon an der Zeit, die verschiedenen Zutaten in einer Dose zusammen zu bringen. Die Dosen werden ebenfalls paillettenweise angeliefert und maschinell wie manuell sorgfältig auf Dichtigkeit geprüft. Sind sie erst mal in der Maschinerie, geht alles ganz schnell: Zuerst wird Hackfleisch in die Dose gefüllt, dann Nudeln und zuletzt die Tomatensoße. Bei der folgenden Station wird von zwei Mitarbeitern per Sichtprüfung festgestellt, ob die Füllhöhe stimmt.

Lebensmittelsicherheit wird bei Nestlé groß geschrieben

Anderenfalls werden sie vom Förderband genommen und händisch aufgefüllt, bevor sie wieder auf das Band gestellt werden. Dann kommt auch schon der Deckel drauf und die Dose wird etikettiert. Blitzschnell werden die fertigen Dosen in den 6er-Packs aus Pappe verpackt, und dann werden sie auch schon ausgeliefert. Da solche Unmengen an Dosen angeliefert werden, werden diese innerhalb von 24 Stunden verarbeitet. Ihr Weg durch die Ravioli-Maschinerie dauert gerade mal 45 Minuten, bevor sie in den Verkauf gelangen.

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Ein sehr beeindruckendes Erlebnis. Einige Kontrollstationen habe ich hier nicht erwähnt, da im Prinzip nach jedem Arbeitsschritt neu geprüft wird, ob das Produkt einwandfrei ist. Dazu kommen diverse Degustationen der Rohstoffe, des fertigen Produkts, Sichtproben… Dass einem fast schwindelig wird! Mehr dazu im nächsten Teil über unseren Besuch bei Maggi.

Man macht sich so selten Gedanken, was dahinter steckt, wenn man Produkte in den Supermarktregalen sieht. Da steckt einiges an Arbeit und vor allem auch unendlich viele Kontrollen dahinter! Außerdem ist uns aufgefallen, dass alle Mitarbeiter mit viel Enthusiasmus und konzentriert bei der Sache waren.

Schließlich kann ein einziger Fehler weitreichende Folgen haben. Man stelle sich vor, ein Mitarbeiter wäscht sich nicht gründlich die Hände oder bringt auf andere Weise Verunreinigungen in den Herstellungsprozess ein. Ganze Paletten an fertigem Essen müssten vernichtet werden. Dazu würden ganze Lieferungen erneut untersucht und verworfen werden. Der Händler würde keine Aufträge mehr erhalten usw. usw. Puh, da bin ich mit meinem Bloggen weitaus weniger Gefahren ausgesetzt. ;)

2 Replies to “So kommen die Ravioli in die Dose”

  1. Hallo Steffi,
    ich fand es auch absolut interessant dort und kann jetzt meinen Kindern genau erklären wie die Ravioli in die Dose kommt. War ein toller Event !
    Liebe Grüße
    Tina-Maria

    1. Jaaa.. Das war richtig interessant! Selten so viele nette Leute auf einem Haufen gesehen. Und du warst eine davon. ;)

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