Buchrezension: Zauber der Hoffnung

Inhaltsangabe (ohne Spoiler)

Hope’s crossing: Zauber der Hoffnung von RaeAnne Thayne

Hope’s Crossing ist ein kleines Städtchen in den Rocky Mountains, in dem jeder jeden kennt und sich Tratschereien schneller verbreiten als die Tageszeitung. In diesem Kleinstadtidyll wohnt Claire, Mutter zweier Kinder, geschieden, Inhaberin eines Perlenladens. Als wäre es nicht genug, dass ihr Ex-Mann sich eine jüngere Freundin gesucht und diese auch noch geschwängert hat, entdeckt sie eines Morgens, dass in ihr Geschäft eingebrochen wurde.

Mit dem Polizeichef tritt ein Mann in ihr Leben, den sie schon von klein auf kennt. Doch warum verursacht er ihr auf einmal Herzflattern? Das kann doch gar nicht sein, schließlich ist er nur der kleine Bruder ihrer besten Freundin.

Noch während sie versucht, ihre Gefühle zu ordnen, kommt es zu einem schweren Unfall, der alles überschattet und viele Familien trauern lässt. Wird es den Menschen gelingen, ihre Ruhe und ihr Vertrauen wiederzufinden? Oder versinken sie in Schmerz und sind nicht imstande, loszulassen und zu vergeben? Und wer ist eigentlich der bislang unerkannte Hoffnungsengel, der immer wieder dort auftaucht und Geschenke hinterlässt, wo er am meisten benötigt wird?

Meine Meinung zu dem Buch

Hopes crossingSchon nach wenigen Sätzen gelingt es der Autorin, sympathische Figuren zum Leben zu erwecken. Die Geschichte plätschert zwischen Klatsch und Tratsch dahin. Gerade, als ich völlig eingelullt bin und unerklärliches Verlangen nach dicken Wollsocken und einem heißen Tee habe, kommt es auf einmal zu dem Unfall, der fortan den Roman prägt.

Hierbei gelingt es der Autorin jedoch nicht, den Spannungsbogen so zu ziehen, dass klar ist, warum die einzelnen Personen so reagieren, wie sie reagieren. Die Geschehnisse hätten vielleicht noch etwas mehr herausgearbeitet werden sollen, um den Leser komplett abzuholen. So jedoch bleiben einige große Gefühle der Hauptfiguren leicht unverständlich und (für mich) unglaubwürdig. Dazu wird der Hintergrund der Nebenfiguren nicht genug beleuchtet, sodass sie einen kalt lassen, da man sie als Leser einfach nicht genug “kennt”.

Auch die Vergangenheit des Polizeichefs Riley, die ihn in manchen Situationen komisch reagieren lässt und die ihn bei den Dorfbewohnern schlecht dastehen lässt, wirkt auf mich nicht überzeugend. So kann ich das Gefühlswirrwarr nur schwer nachvollziehen. Die Passagen über seine inneren Kämpfe habe ich folglich nur überflogen, bis „wieder etwas passierte“. Leider kommt es hier zu einigen Längen, die anderweitig besser ausgefüllt wären.

Die Übersetzung ist, von einigen unüblichen Redewendungen einmal abgesehen, sehr gut gelungen („Sodenn ich hochging…”, “Unterdessen er wartete…”). Für mich ein schönes Buch, das mir zwar nicht rundum gefiel, das ich jedoch nur ungern beiseite legte. Zu sympathisch waren die einen, zu biestig die anderen, als dass ich lange warten wollte, ohne zu wissen, wie das Buch ausgeht. Tatsächlich gab es einige Überraschungen, während anderes vorhersehbar war. Aber das Buch ist ja auch kein Krimi, sondern eine „herzerwärmende Romanze“, wie die Publishers Weekly schreibt.

Band 2 erscheint im März 2014

Ich vergebe 3 von 5 Sternen. Trotz allem bin ich gespannt, wie es weitergeht und werde mir den nächsten Roman kaufen. Der Erscheinungstermin ist März 2014: Nur die Liebe heilt (Mira Taschenbuchverlag). Ihr könnt das Buch hier bestellen.

Rezensiert für Blogg dein Buch.